Vera Gerdau

Vera Gerdau liebte das Leben und die Menschen. Geboren 1953 in Hamburg-Neuenfelde als Tochter eines Seemanns und aufgewachsen unter den Apfelbäumen des Alten Landes, machte sie zunächst im Flugzeugbau in Finkenwerder, den heutigen Airbus-Werken, eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Mit 22 zog es sie in die Ferne, sie ging als Au-pair nach Madrid. Spanien – das war zu dieser Zeit die große weite Welt, und es war ein Land im Umbruch. Vera Gerdau wurde Zeugin der dramatischen Ereignisse um des Diktators Franko Tod, sie erlebte Repression und Aufbruch – und sie erlebte ihre erste große Liebe. 1976 kehrte sie nach Deutschland zurück. Im bewegten (West-) Berlin fand sie das ihr gemäße Leben – und ihren Beruf: Sie begann ein Studium der Sozialarbeit, ergänzte es später noch um Bausteine aus Psychologie und Psychotherapie, um sich dann für fast drei Jahrzehnte der Berufsausbildung beeinträchtigter und behinderter Jugendlicher zu widmen. Liebenswürdig und liebenswert, erlebte sie nicht nur die Höhen, sondern auch manche Tiefen des Lebens. Kaum einer aber konnte sich je ihrer heiteren Kraft verwehren. Viele schloss sie in ihr Herz, und viele schlossen sie in ihr Herz. Erst 57 Jahre alt, verstarb sie im März 2011 bei einem Verkehrsunfall.